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Die PABB stellt sich vor

Wussten Sie, dass Pilze so viele Besonderheiten aufweisen, dass man sie eigentlich nicht mehr zu den Pflanzen zählen kann? So weist ihnen auch die moderne Lehre neben dem Tier- und Pflanzenreich einen eigenständigen Platz zu: Das Reich der Pilze

Die Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg e. V. befasst sich mit allen Fragen dieses Pilzreiches. Unter unseren Mitgliedern befinden sich sowohl Pilzfreunde, die ihre Kenntnisse über Speisepilze erweitern wollen, als auch international bekannte Mykologen, über die wir weltweite Kontakte unterhalten.

Auf Tagungen und Kongressen repräsentieren unsere Mitglieder auch den Wissenschaftsstandort Berlin, zumal in den Berliner Hochschulen die systematische Mykologie nicht mehr Gegenstand von Forschung und Lehre ist. Wir wollen dazu beitragen, die natürlichen Lebensräume, in denen auch Pilze ihre wichtigen Funktionen erfüllen, zu schützen und das Wissen über Pilze weiter zu verbreiten. So gehören die Erfassung der in Berlin und Brandenburg vorkommenden Pilzarten, die Durchführung von Pilzausstellungen und die enge Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen zu den Schwerpunkten unserer Arbeit.

Bei unseren Vereinstreffen werden Pilzfunde vorgestellt und gemeinsam bestimmt. Dabei können Mitglieder, deren Kenntnisstand noch nicht so umfassend ist, vom Wissen erfahrener Mykologen profitieren. Außerdem werden gemeinsame Pilzwanderungen durchgeführt. Ein Augenmerk unserer Vereinstätigkeit liegt insbesondere auch auf dem fachlichen Austausch zwischen Experten verschiedener Spezialgebiete.

In der pilzarmen Jahreszeit finden unentgeltliche öffentliche Vorträge zu den verschiedensten Themen statt. Eine gut ausgestattete Bibliothek und optische Geräte können von allen Mitgliedern genutzt werden.

Wenn Sie Interesse an der Arbeit der Pilzkundlichen Arbeitsgemeinschaft oder spezielle Fragen zu Pilzen haben, sind Sie herzlich eingeladen, uns an einem Vereinsabend zu besuchen.

Vereinsgeschichte

Die Gründung der Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin Brandenburg e.V. fiel in die Zeit der Wiedervereinigung Deutschlands. Sie ging aus einem Arbeitskreis Westberliner Mitglieder Der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. hervor und wurde am 19. Februar 1990 als Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin gegründet. Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 14. August 1990.

Eine Verbindung zu dem am 20. November 1967 gegründeten und inzwischen untergegangen Verein der Pilzfreunde, Berlin e.V. bestand nicht.

Im Jahr 2015 erschien aus Anlass des 25jährigen Bestehens eine Sonderausgabe der mykologischen Zeitschrift BOLETUS mit diversen Artikeln von Vereinsmitgliedern. Im selben Jahr wurde das Jubiläum im Rahmen der 1. BOLETUS-Tagung begangen.

Unsere Satzung und unsere Beitragsordnung

Anschrift

Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg e. V.
Stiftung Naturschutz Berlin (SNB),
Potsdamer Str. 68,
10785 Berlin
Map

Anfahrt: U-Bhf. Kurfürstenstraße, U-Bhf. Mendelsohn-Bartholdy-Park, Bushaltestelle Potsdamer Brücke

Was wir machen

  • Wöchentliche Vereinsabende
  • Regelmäßige Exkursionen
  • Ausrichten von Pilztagungen
  • Umfassende datenbankgestützte ökologische Kartierung der Pilze in Berlin und Brandenburg
  • Öffentliche Vorträge in den Wintermonaten
  • Information der Bevölkerung durch Pilzausstellungen und öffentliche Führungen
  • Pilzberatungen
  • Ganzjährige Rufbereitschaft für den Giftnotruf Berlin
  • Mitherausgabe der Zeitschrift “BOLETUS”

Vereinsabende

Die regelmäßigen Vereinsabende mit Fundbesprechungen: montags (außer feiertags) 18:00 Uhr im Sitzungssaal der Stiftung Naturschutz Berlin (4. OG) bieten Gelegenheit, neue Pilzarten kennenzulernen und eigene Funde vorzustellen oder bestimmen zu lassen. Durch den persönlichen Austausch erlangt man auch mit geringen Vorkenntnissen rasch einen Zuwachs des eigenen Wissens über Formenreichtum, Systematik, Nomenklatur und Ökologie der Pilze. Bei mikroskopischen Untersuchungen entdeckt man die Feinstrukturen als Bestimmungsmerkmal und wird auf Wunsch in die Technik des mikroskopierens eingewiesen.

Näheres erfahren Sie hier.

Wir freuen uns über Ihren Besuch!

Exkursionen

Die regelmäßigen Exkursionen für Mitglieder finden jeweils nach Absprache statt.

Kartierung

Ein zentrales Anliegen unseres Vereines ist die Erfassung der in Berlin und Brandenburg vorkommenden Pilzarten im Rahmen des bundesweiten Projekts der deutschen Gesellschaft für Mykologie "Pilze Deutschland". Zu diesem Zwecke nutzen wir eine Datenbank, in welcher jeder Fund eingetragen wird. Diese Datenbank zeigt die Verbreitung von über 5000 Arten für Berlin und Brandenburg, von denen über 3000 Arten auch in Berlin vorkommen. Trotz dieser großen Zahlen ist die Inventarisierung nicht abgeschlossen. Exkursionen und Tagungen führen in unterkartierte Gebiete, um unsere Kenntnisse der Berlin-Brandenburgischen Funga zu vervollständigen. Mittelfristig ist die Veröffentlichung einer Pilzflora von Berlin und Brandenburg geplant. Jedes Mitglied – ob Einsteiger oder Fortgeschrittener – kann zu diesem Projekt beitragen. Karten unter Pilzlinks.

Pilzberatung

In den Monaten Mai bis November bieten wir vor den Vereinsabenden von 17:30 bis 18:00 Uhr eine öffentliche unentgeltliche Beratung an. Jeder kann

  • zur Erweiterung seiner Kenntnisse die eigenen Funde (vorzugsweise Kollektionen von wenigen Fruchtkörpern je Art) bestimmen oder
  • zur Vermeidung von Pilzvergiftungen seine für Speisezwecke gesammelte Pilze überprüfen lassen.

Giftnotruf (030) 19240

Ein sehr wichtiges Betätigungsfeld der PABB e. V. ist das Engagement für den Giftnotruf Berlin. Dabei stehen Mitglieder der PABB 365 Tage im Jahr und rund um die Uhr für Notrufe Pilzvergiftungen betreffend zur Verfügung. Pro Jahr gehen etwa 100 Anrufe bei den entsprechenden Mitgliedern ein – und das bisweilen zu nachtschlafenden Zeiten. Nichtsdestotrotz erfüllen alle diese ehrenamtliche Aufgabe gern und mit großen Engagement.

Artenfinder

Der Artenfinder Berlin hat zu einem Pilzsuch-Wettbewerb aufgerufen. Unter dem Motto „Pilzjagd: Wer findet die meisten Arten?“ können Interessierte ihre Pilzfunde aus Berlin und Umgebung mit Foto melden. Wer bis zum Jahresende die meisten verifizierbaren Arten meldet, gewinnt einen individuellen Pilzkurs mit unserem Vorsitzenden Dr. René Jarling.

Projekte

Projekt „Arrhenia philonotis“

Anläßlich seines Vortrags am 22.01.2018 in der PABB hat uns Dr. Robert Lücking gebeten, sequenzierbare Belege von sphagnicolen Arrhenia-Arten aus Brandenburg zu beschaffen.

Das Ziel des Projekts ist es, einen Beleg auszuwählen, der als neuer Typus-Beleg (Epitypus) für die ursprünglich von LASCH 1828 beschriebenen Arrhenia philonotis (LASCH) REDHEAD, LUTZONI, MONCALVO & VILGALYS dienen soll.

Dem Finder soll die Co-Autorenschaft in der entsprechenden Veröffentlichung angeboten werden. Zudem sollen auch ähnliche Arten vom selben Standort sequenziert werden, was unser Wissen über die in Brandenburg vorkommenden Pilzarten verbessern würde.

Was wird benötigt?

  • mindestens ein bei weniger als 40°C zügig getrockneter Fruchtkörper
  • ein druckbares, unverwackeltes Foto der Frischpilze am Standort
  • die Funddaten (Ort, Datum)

Was sind sphagnicole Arrhenia-Arten?

Die Gattung Arrhenia enthält eine Reihe kleiner, +/- brauner Ständerpilzarten. In der Pilzvorstellung bei der PABB sind beispielsweise die spatelförmige A. spathulata und die stiellose A. retiruga hin und wieder zu sehen. Allerdings gibt es in der Gattung Arrhenia auch Arten, die aussehen wie „normale“ Blätterpilze mit Nabelings-Habitus, darunter der gesuchte Arrhenia philonotis: bis 5 cm hoch, Hut genabelt, Lamellen herablaufend, blass braun.

Bei LUDWIG (Pilzkompenidum Bd. 1) heißt die Art Omphalina philonotis (Nr. 55.32). Es gibt eine Reihe ähnlicher Arten, die jedoch auch gesammelt werden dürfen, da diese sequenziert werden.

Wichtig ist: Es werden nur Belege von solchen Arten benötigt, die in Assoziation mit Torfmoos (Sphagnum) leben, also sphagnicol sind. Auch wenn die einzelnen Torfmoos-Arten für einen Leihen ununterscheidbar sind, so lässt sich die Gattung Sphagnum schon durch ihre Größe an ihrem Standort im Moor leicht ansprechen.

Was ist bei der Suche zu beachten?

Von LASCH wissen wir nur, dass der Fundort in der Mark Brandenburg in den Grenzen von 1828 liegt - eine recht ungenaue Angabe. Der Epitypus muss aus demselben Gebiet stammen, welches heute große Teile Brandenburgs sowie Westpolens umfasst. Weiterhin wachsen diese Rote-Liste-Pilze in normalerweise geschützten Standorten (Moore) an Pflanzen, die unter Naturschutz stehen. Es ist also eine gewisse Rücksicht beim Betreten dieser Standorte angebracht, Material sollte nur in bescheidenem Umfang entnommen werden, Wege dürfen in Naturschutzgebieten nicht verlassen werden. Und wenn man sich schon die Mühe macht, einen solchen Standort zu besuchen, dann möglichst noch andere Pilzarten (z.B. Hypholoma, Galerina, Cortinarius, …) mitkartieren oder Frischbelege zur Bestimmung bei der PABB vorlegen. Die moorbewohnenden Pilzarten sind oft unterkartiert.

Wann und wo können Belege gefunden werden?

Als Phänologie für A. philonotis gibt LASCH den September und Oktober an; LUDWIG schreibt: „Früh im Jahr und schon im Herbst nicht mehr zu finden. Juni - August (- September).“

Reliktartig und teils sehr kleinräumig kommen Flachmoore verstreut in ganz Berlin und Brandenburg vor - gern als verlandete Seen. Allerdings wachsen dort nicht immer Torfmoose. Erfolgversprechend sind offene Feuchtgebiete und Moorbirken-Wälder. Tagebaufolgelandschaften können sich auch zu Flachmooren entwickeln und Torfmoose beherbergen.

Projekt "Wer findet den kleinsten Käfer Europas?"

Während seines Vortrages zu Käfern und Pilzen regte uns Jens Esser an, nach dem kleinsten Käfer Europas Ausschau zu halten, da für diese Art noch kein Nachweis für unsere Region vorläge. Baranowskiella ehnstromi lebt in den Poren des Muschelförmigen Feuerschwamms (Phellinopsis conchata), welcher seinerseits an Weiden in Auwäldern vorkommt. Der Feuerschwamm ist bei uns recht selten, wurde aber schon ein paar Mal - besonders im Raum Potsdam - nachgewiesen. Möglicherweise kennt jemand einen Standort des Feuerschwamms mit aktiven Fruchtkörpern und kann Jens Esser (jens_esser@yahoo.de) darüber informieren.

Kooperation mit der Universität Potsdam - Projekt "Brandstellen bei Treuenbrietzen"

Im Rahmen von Exkursionen werden die Brandstellen bei Treuenbrietzen durch die PABB e.V bzw. deren Mitgliedern mykologisch untersucht.

Projekt Morcheln und Lorcheln in Berlin und Brandenburg 2023

Die PABB untersucht das Vorkommen von Morcheln und Lorcheln in Berlin und Brandenburg. Ziel ist es, festzustellen, welche Arten in unserer Region vorkommen und Erkenntnisse zur Abgrenzung der Arten zu gewinnen. Dazu werden Proben gesammelt, die der PABB unter info@pabb.de bis zum 30. Juni 2023 gemeldet werden können. Benötigt werden

  • Fotos des frischen Pilzes
  • Der Standort (wird vertraulich behandelt)
  • Begleitbäume, -vegetation, worauf wächst der Pilz?
  • Ein ganzer oder halber getrockneter Pilz (maximal 40 Grad, auf die Fensterbank legen genügt)

Die Proben werden genetisch analysiert. Die Ergebnisse werden veröffentlicht.

Wenn Sie spenden wollen

Die Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg e.V. ist ein gemeinnütziger Verein; Vorstand und Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Spenden sind steuerlich absetzbar. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen, würden wir uns über Ihre Zuwendung freuen. Unser Konto:

Pilzkundliche Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg e.V. (PABB e.V.)

Berliner Volksbank eG

  • Konto-Nr.: 2447838004 BLZ: 10090000
  • IBAN: DE81100900002447838004 BIC: BEVODEBB
verein.txt · Zuletzt geändert: 2023/04/24 09:15 von superuser

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